Letzte Woche hatten wir die ersten wärmeren Tage und die Bienen konnten endlich fliegen. Aber der April macht ja bekanntlich was er will und die Bienen zehren aktuell wieder von den Wintervorräten. Jedoch waren wir die letzten Wochen nicht untätig und haben die Honigräume vorbereitet. Dazu werden Wachsplatten in die gesäuberten Rähmchen gelötet (Siehe Bild ). Sobald uns der April wieder wohlgesonnen ist, werden wir die Honigräume aufsetzen. Durch den kalten März werden die Bienenvölker wahrscheinlich nicht stark genug sein, um von der aktuell startenden Rapsblüte zu profitieren.
Die Bienenvölker sind dieses Jahr gut aus dem Winter gekommen. Einige wenige Völker sind der Varroamilbe zum Opfer gefallen. Anbei ein Foto eines Volkes vom 27 Februar 2021.
Im Herbst hat ein Bienenvolk den Vorrat für den ganzen Winter angelegt. Ein Bienenvolk benötigt ca. 15 kg Honig, um über den Winter zu kommen. Die Bienen ziehen sich zu einer Traube zusammen. In den kühlen Wintermonaten verbraucht ein Bienenvolk ca. 1-2 kg Honig pro Monat.
Heizpeaks
Interessant ist hierbei zu beobachten, dass im Bienenvolk die Temperatur auf bis zu 10 Grad abfällt. An manchen Tagen sogar auf bis zu 4 Grad. Hier ist kaum noch Bewegung bzw. Aktivität im Bienenvolk. In regelmäßigen Intervallen ist eine Aufheizung auf bis zu 30 Grad, sogar an kalten Wintertagen, zu beobachten. Das sind so genannte Heizpeaks. Es ist davon auszugehen, dass diese Heizpeaks dazu genutzt werden, den Honig zu verflüssigen und neue Energie zu tanken.
Warme Winter
Durch die globale Erwärmung werden unsere Winter immer wärmer und das hat auch direkten Einfluss auf unsere Bienen. Die zuvor beschriebene Inaktivität und Ruhephasen der Bienen, einhergehend mit Heizpeaks findet hauptsächlich von November bis Februar statt. In diesen, normalerweise kalten, Monaten benötigen unsere Bienen deshalb, wie schon erwähnt, nur 1-2 kg pro Monat. Durch die teilweise sehr warmen Wintermonate fallen diese inaktiven Monate teilweise komplett weg. Bienen werden schon im Dezember wesentlich aktiver. Aktivität erfordert wesentlich mehr Futter und es werden Werte von bis zu 6 kg Futterverbrauch pro Monat erzielt. Dieses Futter ist aber gerade wichtig für die erste Brut von Februar bis April. Gesunde Völker verhungern kurz vor dem Frühling, ein Nebeneffekt der globalen Erwärmung. Wir Imker müssen unsere Völker ganz genau beobachten. Leider ist eine Fütterung der Völker im Winter praktisch nicht durchführbar.
Die Sommersonnenwende leitet das neue Bienenjahr ein. Die Königin legt von nun an weniger Eier. Im Spätsommer schlüpfen die Winterbienen. Gerade diese Winterbienen benötigen viele Proteine, Fette, Vitamine, verschieden Makro- und Mikronährstoffe sowie essentielle Aminosäuren. Honig lässt die Bienen fliegen, Pollen ernährt sie! Pollenunterversorgung führt bei Bienenvölkern zu einer verkürzten Lebenszeit.
Biene in Pollen
Leider bietet unsere Natur immer weniger dieser wichtigen Nährstoffe. Das hat auch damit zu tun, dass die Landwirtschaft immer intensiver betrieben wird. Ein Rapsfeld blüht lediglich im Frühjahr. Der Mais blüht später im Jahr, aber der Mais-Pollen bietet leider nur wenige dieser wichtigen Nährstoffe.
Richtige Blumenwiesen gibt es leider auch immer weniger. Wiesen werden zwei bis drei mal pro Jahr geschnitten. Das hat zur Folge das Blumen gar nicht mehr in die Blüte kommen, oder gar Samen ausbilden können. Es gibt immer mehr Steingärten und gepflasterte Flächen. Unseren Insekten werden einfach viel zu viele dieser wichtigen Pollen- und Nektarquellen entzogen.
Hier kann jeder einzelne aktiv werden! Helfen würde es z.B. gezielt Spätblüher zu pflanzen. Ein paar Beispiele:
Astern
Esparsette
Buchweizen
Phacelia
Bartblume (wunderschöner kleiner Strauch)
Borretsch
Ringelblumen
Bienenbaum
Pfefferminze
Es hilft auch, einfach einmal ein paar Unkräuter stehen zu lassen. Hier gibt es immer etwas für die Bienen und Hummeln zu finden.
Mittlerweile gibt es verschiedene Initiativen und Förderprogramme, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Gemeinden und Landwirten in dieser Problematik zu helfen. Auch das Bundesministerium für Umwelt hat den Handlungsbedarf erkannt.
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist eine kleine Milbe die als Parasit an Honigbienen lebt. Varroa destructor gilt als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit und stellt auch mich als Imker jedes Jahr vor neue Herausforderungen. Sie entwickelt sich in den Brutzellen der Honigbiene, schadet den Larven beim Wachstum und befällt erwachsene Tiere, wodurch Krankheiten übertragen und die Bienen stark geschwächt werden.
Der Befall eines Bienenstocks durch die Varroamilbe wird als Varroose bezeichnet. Gerade in der Zeit von Spätsommer bis Herbst, wenn die Bienen sich auf die Winterzeit vorbereiten, kann die Varroamilbe erhebliche und unumkehrbare Schäden im Bienenvolk anrichten.
Die Bekämpfung der Varroamilbe ist für mich eine zentrale Aufgabe und wird es auch in absehbarer Zukunft bleiben. Um eine optimale Vorgehensweise sicher zu stellen ist es wichtig, dass wir Imker uns austauschen und Erfahrungen weitergeben. Dabei soll die Schonung der Bienen als Lebewesen und eine einwandfreie Honigqualität im Zentrum stehen.
Zur Bekämpfung der Varroamilbe setzte ich ausschließlich auf organische Säuren und biologische Behandlungsverfahren, welche keine Rückstände hinterlassen und gesundheitlich unbedenklich sind. Dazu verwende ich Ameisensäure, Milchsäure oder Oxalsäure, die auch in geringen Mengen im Honig natürlicherweise vorkommen. Um den Honig dennoch nicht zu beeinträchtigen, erfolgt die Behandlung stets nach der letzten Honigernte. Es werden auch Methoden verwendet die die Natur zum Vorbild haben. Dazu zählen unter anderem.
das Bannwabenverfahren,
die totale Brutentnahme
das Käfigen der Königin in Verbindung mit einer Behandlung
Wer mehr darüber erfahren möchte findet eine gute Beschreibung im Newsletter Bienen@Imkerei. Dieser Newsletter erscheint mehrfach im Jahr und wird von verschiedenen Bieneninstituten veröffentlicht.
Besonders im Frühjahr und bei großer Hitze brauchen Bienen Zugang zu Wasser. Eine einfache Bienentränke im Garten kann helfen.
Vor 4 Tagen habe ich eine Bienentränke gebaut und sie wurde direkt
sehr gut angenommen. Die Konstruktion ist denkbar einfach: eine
Blumenschüssel mit Steinen aufgefüllt. Diese sorgen dafür, dass die
Bienen landen können und nicht ertrinken. Dazu noch eine kleine
Photovoltaik-Wasserpumpe (ca. 15 EUR), damit das Wasser in Bewegung
bleibt und nicht schlecht wird. Fertig ist die Wasserquelle für die
Bienen.
In den langen Trockenzeiten haben die Bienen leider immer weniger Möglichkeiten an Wasser zu gelangen. Daher sind Tränken in den Gärten eine gute Unterstützung für die fleissigen Helfer.
Der Winter ist noch nicht vorbei, aber die Tage werden schon wieder
deutlich länger, die Sonne gewinnt ein jeden Tag mehr Kraft. Sobald die
Tagestemperaturen um die Mittagszeit an sonnigen und geschützten Stellen
etwa 10 °C erreichen, kann man beobachten, wie die Honigbienen einen
sogenannten Reinigungsflug
unternehmen. Wenn es kälter ist, sind die Bienen überhaupt nicht in der
Lage zu fliegen bzw. in den Stock zurückzukehren. Bei schwankenden
Temperaturen ist der erste Ausflug mit erheblichen Risiken verbunden.
Plötzlich einsetzender Regen oder starker Wind birgt die Gefahr der Unterkühlung und kann den Tod für die Bienen bedeuten.
Die ersten Krokusse blühen und die Hasel ist aktuell ein wichtiger Pollenlieferant für die Bienen.
KrokusseHaselnuss ein wichtiger Pollenspender im Frühjahr
Sobald
es kälter wird, sind in der freien Natur keine Bienen unterwegs. Da es
zu dieser Zeit auch keine Pflanzen gibt, die blühen, bleiben die Bienen
ohnehin arbeitslos – das Sammeln von Pollen und Nektar wird zwangsläufig
eingestellt.
Bienen
bleiben im Winter in ihrem Bienenstock und kommen damit ziemlich gut
zurecht. In Extremlagen müssen sie bis zu sechs Monate in ihrem Stock
leben. Damit das funktioniert, wird der Stoffwechsel heruntergefahren
und Wärme mithilfe des eingelagerten Honigs selbst produziert. Dazu
zittern sich die Bienen regelrecht warm. Je tiefer und langanhaltender
die niedrigen Temperaturen, desto mehr Honig wird über den Winter
verbraucht.
Die
Bienen sitzen dicht aneinandergedrängt in einer so genannten
Wintertraube, bei der die Königin in der Mitte sitzt und von den
Arbeiterinnen auf mindestens 25 ° C warm gehalten wird. Dabei wechseln
außen- und innen sitzende Bienen sich immer wieder ab. Verlassen wird
der Stock nur, wenn die Temperaturen an warmen Wintertagen über zwölf
Grad steigt.
Heute war das Wetter so gut das sich die Bienen gezeigt haben.
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